Therapie bei Kiefergelenksdysfunktion
Die Kiefergelenksdysfunktion, auch als CMD-Störung (craniomandibuläre Dysfunktion) bekannt, bezieht sich auf verschiedene Probleme, die das Kiefergelenk und die umliegenden Strukturen betreffen. Typische Symptome sind Kiefergelenkschmerzen, eingeschränkte Mundöffnung, Kieferknacken oder -knirschen sowie Muskelverspannungen im Gesichts- und Nackenbereich. Die Dysfunktion kann durch Stress, Zähneknirschen, Fehlstellungen der Zähne oder Verletzungen ausgelöst werden und erfordert oft eine interdisziplinäre Behandlung durch HNO-Ärzt:innen, Physiotherapeut:innenen und gegebenenfalls Orthopäd:innen.
Wie erfolgt die physikalische Therapie bei einer Kiefergelenksdysfunktion?
Die physikalische Therapie bei Kiefergelenksdysfunktion umfasst manuelle Mobilisation, Übungen zur Muskulaturstärkung und -entspannung, Dehnübungen, Entspannungstechniken, Haltungsberatung sowie Wärme- und Kältetherapie, um die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Die physikalische Therapie bei einer Kiefergelenksdysfunktion zielt darauf ab, die Funktion des Kiefergelenks zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die umliegenden Muskeln zu entspannen. Hier sind einige gängige Ansätze:
- Manuelle Therapie und Mobilisation: Ein Physiotherapeut kann durch sanfte manuelle Techniken das Kiefergelenk mobilisieren, um die Beweglichkeit zu verbessern und Blockaden zu lösen. Dies kann helfen, Schmerzen zu reduzieren und die normale Funktion des Gelenks wiederherzustellen.
- Übungen zur Muskulaturstärkung und -entspannung: Gezielte Übungen werden entwickelt, um die Muskulatur im Kiefer- und Nackenbereich zu stärken und gleichzeitig Verspannungen zu lösen. Dies kann die Stabilität des Kiefergelenks verbessern und die Belastung auf das Gelenk verringern.
- Dehnübungen: Spezielle Dehnübungen können eingesetzt werden, um die Flexibilität der Muskulatur im Kiefer- und Nackenbereich zu erhöhen. Dies kann helfen, die Bewegungsfreiheit des Kiefers zu verbessern und eventuelle Engpässe zu reduzieren.
- Entspannungstechniken: Techniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Entspannungsmassagen können dazu beitragen, Muskelverspannungen im Gesichts- und Nackenbereich zu reduzieren und somit die Belastung auf das Kiefergelenk zu verringern.
- Haltungs- und Ergonomieberatung: Eine korrekte Körperhaltung im Alltag kann dazu beitragen, unnötige Belastungen auf das Kiefergelenk zu vermeiden. Ein Physiotherapeut kann Anleitungen zur optimalen Sitzposition, insbesondere am Arbeitsplatz, geben.
- Wärme- und Kältetherapie: Anwendung von Wärme- oder Kältepackungen kann Schmerzen lindern, Entzündungen reduzieren und die Muskulatur entspannen.
- Elektrotherapie: In einigen Fällen kann Elektrotherapie, wie z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), eingesetzt werden, um Schmerzen zu kontrollieren und die Durchblutung zu fördern.
Die Wahl der physikalischen Therapiemethoden hängt von der individuellen Diagnose und den Symptomen des Patienten ab. Es ist wichtig, dass die Therapie von einem qualifizierten Physiotherapeuten oder Fachexperten für Kiefergelenksdysfunktionen durchgeführt wird, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Welche Untersuchungen sind vor einer physikalischen Therapie bei Kiefergelenksdysfunktion notwendig?
Vor einer physikalischen Therapie bei Kiefergelenksdysfunktion sind eine klinische Untersuchung, Anamnese, bildgebende Verfahren, zahnärztliche Beurteilung und Funktionsanalyse notwendig, um eine genaue Diagnose zu erstellen und den Therapieplan individuell anzupassen.
Vor einer physikalischen Therapie bei Kiefergelenksdysfunktion ist es wichtig, eine gründliche Untersuchung durchzuführen, um eine genaue Diagnose zu stellen und den Therapieplan entsprechend anzupassen. Folgende Untersuchungen können notwendig sein:
- Klinische Untersuchung: Eine Untersuchung durch einen Facharzt oder Physiotherapeuten beinhaltet die Bewertung von Symptomen, Schmerzempfindlichkeit, Kieferbeweglichkeit, Muskelverspannungen und eventuellen Knackgeräuschen im Kiefergelenk.
- Anamnese: Eine ausführliche Befragung des Patienten zu seinen Beschwerden, Krankengeschichte, möglichen Verletzungen, Medikamenteneinnahme und anderen relevanten Faktoren hilft, die Ursachen der Kiefergelenksdysfunktion zu verstehen.
- Bildgebende Verfahren: Je nach Schweregrad der Dysfunktion können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, um strukturelle Abweichungen im Kiefergelenk oder umliegenden Gewebe zu identifizieren.
- Zahnärztliche Untersuchung: Da Zahnfehlstellungen oder Zähneknirschen oft mit Kiefergelenksproblemen zusammenhängen, kann eine zahnärztliche Untersuchung erforderlich sein, um mögliche Beiträge dieser Faktoren zur Dysfunktion zu bewerten.
- Funktionsanalyse: Eine genaue Untersuchung der Kieferbewegungen, Bissstellung und Muskelfunktion kann wichtige Informationen über die Art der Dysfunktion liefern.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen helfen, einen individualisierten Therapieplan zu entwickeln, der die spezifischen Bedürfnisse und Ursachen der Kiefergelenksdysfunktion berücksichtigt. Die physikalische Therapie kann dann gezielt auf die identifizierten Probleme abgestimmt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
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Wir sind bestrebt, Ihnen eine individuelle, fürsorgliche und spezialisierte Betreuung zu bieten – Physiotherapie in Wien.
Häufig gestellte Fragen
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Unsere Physiotherapeut:innen sind Wahl-Physiotherapeut:innen und habe keine direkten Verträge mit den österreichischen Sozialversicherungsträgern und Krankenkassen.
Die Therapiekosten sind vorerst selbst zu bezahlen, werden jedoch nachträglich von Ihrer jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse bzw. privaten Versicherung teilweise bis komplett zurückerstattet.
Mit einer gültigen, ärztlichen Überweisung können Sie die Honorarnote bei Ihrer Krankenkasse einreichen und haben damit Anspruch auf eine Teilrückerstattung von ca. 38% – 45% der gesamten Therapiekosten.
Bitte bringen Sie zur ersten Physiotherapie-Einheit folgendes mit:
- Verordnung
- Befunde (Röntgen, CT, MRT,…)
- bequeme Kleidung
- ein großes Handtuch
In der Regeln werden zwischen 6 bis 10 Einheiten verordnet und auch bewilligt.
Prinzipiell gilt für jedoch immer der Gedanke „so viele Einheiten wie notwendig und so wenige wie möglich“.
Wichtig ist, dass Patient:innen das nötige Verständnis entwickeln, die Maßnahmen erlernen um mit Ihren Verletzungen und Einschränkungen zurecht zu kommen und Sie nachhaltig in den Griff zu bekommen.